In diesem Artikel erfahren Sie alles über Hitzestress bei Kühen und den besten Umgang damit.
Hitzestress bei Kühen hat schwerwiegende Folgen. Nicht nur kurzfristig in Form einer geringeren Futteraufnahme, sondern auch langfristig in Form einer geringeren Fruchtbarkeit. Häufig wird angenommen, dass Kühe unter dem Einfluss von Hitze weniger Milch geben, weil sie weniger Trockenmasse aufnehmen. Dies ist nur teilweise richtig.
Unter warmen Bedingungen verändert sich auch der Stoffwechsel der Kuh. Für die Milchproduktion wird weniger Energie verwendet. Gleichzeitig speichert die Kuh einen größeren Teil der aufgenommenen Energie im Muskelgewebe in Form von Glukose. Das bedeutet, dass die Energie nicht für die Milchproduktion, sondern zum Kühlen des Körpers und zu seinem Schutz vor Hitze verwendet wird.
Folgen von Hitzestress für Kühe
Änderung der Ration
Aufgrund der verringerten Aufnahme infolge von Hitzestress und überhitztem Futter wird die Energiedichte der Ration in der Regel erhöht. Dies wird häufig durch eine zusätzliche Fütterung von Kraftfutter und eine Verringerung des Raufutteranteils erreicht. Diese Änderung muss sorgfältig durchgeführt werden, da sie den pH-Wert des Pansens beeinflussen kann. Durch die Zugabe von pansenstabilem Traubenzucker in der Startphase unterstützen Sie den natürlichen Prozess. So bleibt viel Energie für die Milchproduktion verfügbar.
Was ist im Falle einer geringeren Wiederkäuaktivität zu tun?
Die Kombination aus einer wärmeren Ration und einer verringerten Pansenneutralisierungsfähigkeit der Kuh erhöht das Risiko einer Pansenazidose und damit eines ungesunden Pansens. Um die Pansenaktivität aufrechtzuerhalten, müssen die Pansenbakterien stimuliert werden. Dies kann durch die Bereitstellung von Aminosäuren und Peptiden aus Hefen geschehen. Eine Kühlung des Raufutters während der heißen Tage wirkt sich positiv auf die Trockenmasseaufnahme aus.
Neben der Erhöhung der Energiedichte werden auch Zusatzstoffe wie Glycerin und Fette verwendet, um die Kuh bei Hitzestress zu unterstützen. Diese Lösungen stellen für die Kuh aber eine zusätzliche Herausforderung dar. Die Fütterung dieser Produkte verringert die Futteraufnahme und die Verbrennung dieser Fette erhöht die Körperwärme weiter.
Veränderungen im Hormonhaushalt
An heißen Tagen wird mehr Energie benötigt, um den Körper zu kühlen. Dadurch verändert sich der Hormonhaushalt der Kuh. Der Stoffwechsel verlagert sich an heißen Tagen mehr auf die Erhaltung des Körpers. Dies geht auf Kosten der Energie, die für die Milchproduktion und die Fruchtbarkeit vorhanden ist.
Fruchtbarkeit
Bildung und Reifung der Eizelle werden durch Energie gesteuert. Das Hormon IGF ist hier wichtig. Es sorgt für die Entwicklung der Eizelle. Für diese Entwicklung benötigt das Hormon viel Glukose. An warmen Tagen verbraucht die Kuh viel Energie, um ihren Körper abzukühlen. Dies geht auf Kosten der Glukose für das Hormon IGF, das zur Entwicklung der Eizellen beiträgt.
Auf diese Weise können heiße Tage verhindern, dass die Kuh trächtig wird. Die Kuh braucht lange Zeit, um ihren Hormonhaushalt nach Hitzestress wieder in Ordnung zu bringen. Dies bedeutet, dass der Effekt nicht nur während der heißen Tage messbar ist, sondern auch längerfristig anhält.
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